Immer dieses Herumgetrampel auf dem „Lesen aus Eingeweiden von Tieren“! Im Gegensatz zu Kaffeesatzlesen, Homöopathie oder Theologie ist die tierärztliche Autopsie (nichts anderes steckt nämlich hinter dieser fälschlich als „heidnisch“ verteufelten Methode der römischen Auguren) eine vollkommen seriöse wissenschaftliche Technik. Vitruv beswchreibt in seinem bis heute (schlappe 2000 Jahre!) verlegten Standardwerk „De Architecturae“, wie man anhand des „Lesens“ aus den Körpern von Fischen, Rebhühnern oder Hasen bestimmen kann, ob eine bestimmte Gegend sich zum Siedlungsbau eignet – und weist dort u.A. explizit auf krankhafte Veränderungen der Leber, Pilzbefall u.ä. hin, die ganz zu recht auf ungeeignete Umwelteinflüsse schliessen lassen. Bedingt u. a. durch die Fiebersümpfe im damaligen röm. Siedlungsgebiet waren derlei Kenntnisse essentiell für die römische Kultur.
Also Vorsicht: so lustig ihre Methoden sich teilweise auch anhören mögen, die römischen Auguren waren keineswegs eine solche Bande abergläubischer Schwachköpfe, wie diejenigen christlichen „Historiker“, die sie gerne als solche darstellten.
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Von: Tom
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